Public Displays LCD vs. OLED

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Zum Jahresende 2016 geben wir Ihnen einen Überblick zu Public Displays

Public Displays LCD vs. OLED

Die meisten Hersteller setzen im professionellen Public Display Segment weiterhin auf die Fertigung mit Flüssigkristallen und einer LED Beleuchtung. Hier gibt es bei vielen Herstellern seit über 20 Jahren eine solide Erfahrungsgrundlage, die es ihnen ermöglicht diese Technik in Auflösung und Helligkeit unter Verwendung der sich etablierende LED Technologie, weiterzuentwickeln und auszureizen. Dank der erst seit 2 Jahren eingeführten LED Backlights erfährt die LCD Technologie frischen Wind am Markt, in einer Zeit, in der einige Hersteller über den Konsumentenmarkt die OLED Technologie als die einzig Wahre versuchen in den Markt zu drücken. Grund sind die hohen Kosten der Entwicklung und der Fertigung von OLED Displays, die schnell wieder erwirtschaftet werden sollen. Im Konsumentensegment TV sind die Preise mittlerweile nur noch ca. 50% höher als die LCD LED Displays. Das ist ein Indikator dafür, dass die Stückzahlen massiv erhöht werden sollen.

Für Professionelle Anwendungen in Foyers oder im Schaufenster reicht die Stabilität der TV LCD LEDs und OLEDs nicht aus. Diese Geräte werden im Konsumentenbereich oder als Arbeitsplatzbildschirme eingesetzt. Public Displays hingegen müssen 24 Stunden und 7 Tage die Woche das ganze Jahr stabil laufen und höhere Helligkeit von 500-700 cd/m²* (nits) bringen. Sie werden mit einer Laufleistung von 50.000 Stunden angeboten.

Public Displays für Schaufenster

Hyundai Public Displays für Schaufenster

Es werden für die Schaufensterwerbung LCD Public Displays mit einer Helligkeit von 1.500 cd/m² angeboten, teilweise mit transreflektiver Technologie. Das ist eine teil-transparente mit Silber beschichtete Folie hinter der Flüssigkristallschicht. Diese Folie reflektiert das Sonnenlicht und dadurch erscheint das Bild heller. Leider funktioniert das nur, wenn die Sonne in einem bestimmten Winkel auftritt und eher direkt auftrifft. Da viele Fenster Sonnenlichtfilter haben und sehr spiegeln, hilft diese Technik nur bedingt. Im deutschen, bzw. nordeuropäischen Raum kann dies ausreichen, da es wenige Sonnenstunden in den Jahreszeiten Herbst bis Frühling gibt. Für ganzjährige satte Präsenz müssen Helligkeiten von ab 2.000 cd/m² verwendet werden.

Als Schaufensterdisplay gibt es von LG Display sehr interessante 47 Zoll Panels mit 2.000 cd/m², die leider nur bis Ende 2016 produziert werden. In 2017 produziert man bei LG Display ein 49 Zoll Panel mit 1.500 cd/m², welches wir bestellt haben, um es als DEMO auf unserer Roadshow vorführen zu können. Diese beiden Modelle und ein geplantes 55 Zoll Panel sind mit ca. 12 kg besonders leicht. Bestehende Geräte dieser Helligkeiten wiegen von 25-60 kg. Wir haben uns einige dieser Panel gesichert und bauen ein eigenes Gehäuse aus Leichtmetall mit verbautem PC oder Android Board als Steuerung der Präsentation.

Transparente Public Displays

Transparentes Display Crystal Display Systems, England

Transparentes Display Crystal Display Systems, England

In der 2. Jahreshälfte 2016 haben wir transparente Displays ausgiebig analysiert und getestet. Dabei haben einige Hersteller diese Technologie weiterentwickelt und es gibt sogar einen großen Hersteller, der die Produktion von transparenten OLED Displays aus kostengründen eingestellt hat.

LCD Displays auch in einer transparenten Variante anzubieten ist kein großer technologischer Sprung. Das kann man als erfahrender LCD Hersteller tun, auch wenn die Effizienz fraglich ist. LCD transparente Displays haben eine Transmittance (Lichtdurchlässigkeit) von relativ geringen 10% (LG Display, Südkorea, >2.000€) bis 15% (CDS, England, >5.000€). Die höhere Transmittance und die hohen Kosten je Stück liegen unter anderem an den verwendeten Polarisationsfolien, die die Lichtwellen gleichrichten sollen, um ein gutes Bild zu erzeugen und am Stundenlohn in England. Für die Verwendung dieser transparenten LCD Displays bieten sich sog. Produkt-Schaukastenlösungen an, die im Inneren sehr gut ausgeleuchtet werden.

Für den Schaufensterbetrieb oder größere helle Innenräume bringt nur ein selbstleuchtendes transparentes OLED Display einen schönen Effekt, um des Kunden Aufmerksamkeit zu erhaschen. Diese Panels können eine Helligkeit von 500 cd/m² bei sehr guten 45% Transmittance abgeben (Planar, >12.000€). Hier muss man sich – wie auch bei den Public Displays im Generellen – gut überlegen, wie man die Panel einsetzen möchte und welchen Effekt man erzielen möchte, damit die Investition so eingesetzt wird, dass Kunden und Mitarbeiter begeistert vom Nutzen und dem Effekt in der Eigenvermarktung sind.

Der Wirkungsgrad von transparenten OLED Displays, die auch als Touch Variante zu haben sind, ist faszinierend. In vielen Kinofilmen sind solche Displays als Fahnungsboards verwendet worden, mit einem transparenten OLED Touch Panel kann der Kunde selbst nach seinen Wunschprodukten an einem solchen Display fahnden!

Links:

Hyundai: http://www.hyundaiit.com/gb/pro_list/Position/2/CatCode/4230-9030/SCatID/181
CDS: http://crystal-display.com/products/transparent-lcd/
Planar: http://www.planar.com/products/transparent-displays/

Erläuterung:

*Die SI-Einheit der Leuchtdichte ist Candela pro Quadratmeter (cd/m²).
Im englischsprachigen Raum, vor allem in den USA, wird dafür auch die Bezeichnung Nit (Einheitenzeichen: nt, von lateinisch nitere = „scheinen“, Mehrzahl Nits) verwendet. Die Angabe der Leuchtdichte wird für die Helligkeit von Computer-Bildschirmen verwendet, die typischerweise 200 bis 300 Nits aufweisen. Ebenso wird die Helligkeit von LED-Videowänden, wie sie in der Veranstaltungsbranche verwendet werden, oftmals mit Nit angegeben. Üblich sind hier Werte im unteren bis mittleren vierstelligen Bereich. Das Nit ist in Deutschland und der Schweiz keine gesetzliche Einheit.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtdichte#Ma.C3.9Feinheiten

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